Die diskutierte Verlegung der Straßenbahn in die Martinistraße und die Anordnung aller Haltestellen in der Balgebrückstraße führt nach Ansicht der Grünen-Fraktion zu einer Überbelastung der Kreuzung am Tiefer, schadet der Barrierefreiheit, hilft der Innenstadt angesichts einer Bauzeit von über einem Jahrzehnt nicht aus der Krise und konterkariert das Zusammenwachsen von City sowie Schlachte. Nur weil etwas möglich ist, so der verkehrspolitische Sprecher Ralph Saxe, ist es noch lange nicht klug: „Die Verlegung der Straßenbahn in die Martinistraße würde den Kreuzungsbereich von Tiefer, Wilhelm-Kaisen-Brücke und Martinistraße erheblich belasten. Das kann zu Rückstaus führen. Dass ausgerechnet die CDU den Autoverkehr stauen will, ist schon bemerkenswert. Die Fahrzeit der Straßenbahn-Linien würde sich verlängern, das ist das Gegenteil eines attraktiven ÖPNV für die klimaschonende Verkehrswende. Das längst beschlossene Zusammenwachsen von City und Schlachte würde durch die Verlegung der Straßenbahn konterkariert. Eine Bauzeit von mindestens einem Jahrzehnt hilft der jetzt nötigen Entwicklung der Innenstadt nicht weiter.“
Für ältere Menschen und Menschen mit eingeschränkter Mobilität bedeuten 250 Meter treppauf in die City eine massive Verschlechterung gegenüber der bisherigen Straßenbahn-Führung durch die Obernstraße, betont Ralph Saxe: „Wir sind zur Barrierefreiheit gesetzlich verpflichtet. Wie hartnäckig dieser Aspekt ignoriert wird, spricht Bände. Erstaunlich, wie wenig ausgerechnet den neuen CDU-Fraktionsvorsitzenden die Belange von älteren Menschen interessieren.“
Auch die Konzentration der Haltestellen in der Balgebrückstraße würde aus Sicht der Grünen die Probleme verschärfen, statt sie zu lösen. „Schon heute herrscht dort mit kreuzenden Bahnen, Fußgänger*innen und querenden Radfahrer*innen gefährliches Gewusel. An diesem neuralgischen Punkt noch mehr Bahnen zu konzentrieren, bedeutet erhebliche Nachteile für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen. Das ist für die erforderliche Verkehrswende und autofreie Innenstadt kontraproduktiv“, unterstreicht Ralph Saxe.
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