Gesundheitspolitik

Quarantäne-Regeln für gesunde Kinder aufheben

Ein Schritt in die richtige Richtung, aber punktuell noch zu weitgehend – so bewertet die Grünen-Fraktion den Vorstoß von Bildungssenatorin Aulepp, die Quarantäne-Regeln für Kinder und Jugendliche aufzuheben. Bei infizierten Kindern halten die Grünen verbindliche Regeln statt Freiwilligkeit weiterhin für nötig. Für nicht infizierte Kinder hingegen die Quarantäne-Regeln aufzuheben, ist auch aus Sicht der Grünen-Fraktion sinnvoll.

Die gesundheitspolitische Sprecherin Ilona Osterkamp-Weber lehnt eine zu weitgehende Lockerung von Regeln für erkrankte Kinder ab: „Mit Corona infizierte Kinder gehören bis zur Freitestung weiterhin in Quarantäne. Angesichts der Infektionslage sehen wir da noch keine Möglichkeit, das in die freiwillige Entscheidung der Familien zu geben. Wir haben auch eine Verantwortung für den Gesundheitsschutz der Beschäftigten in den Kitas und Schulen. Deshalb muss verbindlich geregelt bleiben, dass infizierte Kinder und Jugendliche zuhause bleiben und nicht die Kitas oder Schulen besuchen.“

Offen sind die Grünen hingegen für Lockerungen bei den Quarantäne-Regeln, betont die kinderpolitische Sprecherin Solveig Eschen. Sie fordert, auch die Regeln z.B. für gesunde Geschwister von infizierten Kinder aufzuweichen: „Wer nicht infiziert ist, muss auch in die Kita und Schule sowie seine Freizeit ganz normal gestalten dürfen. Dass dies derzeit über 1000 gesunden Kindern aufgrund der Quarantäne-Regeln verwehrt wird, ist nicht mehr haltbar. Das wirkt sich nachteilig auf die Kinder aus und stellt die Familien vor enorme Probleme. Es sollten fortan einzig infizierte Kinder zuhause bleiben müssen. Das bedeutet auch, dass z.B. gesunde Geschwister eines erkrankten Kindes weiterhin am normalen Leben teilhaben dürfen müssen. Infizierte Kinder sollten fortan auch nicht mehr die Anordnung erhalten in ihren Zimmern isoliert zu werden. Das ist ein seit langem untragbarer Zustand, unter dem Kinder stark leiden. Zu Recht haben sich viele Eltern bereits seit langem dieser kindeswohlgefährdenden Anordnung widersetzt. Angesichts der hohen Impfquote halten wir diese rigide Regelung nun erst recht für nicht länger vertretbar.“

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