Mehr digitale Sprachförderung, mehr Online-Sportangebote und mehr Möglichkeiten zur emotionalen Entlastung auf der Lernplattform itslearning – das sind neben einer Reihe von Kinderschutzmaßnahmen die Kernforderungen eines jetzt beschlossenen Positionspapieres der Grünen-Fraktion. Mit dem Maßnahmenkatalog sollen die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder verringert werden. Angesichts des Bewegungsmangels und der Gewichtszunahme von Kindern im Zuge des Lockdowns erwarten die Grünen, dass der Schulsport mindestens als regelmäßiges Online-Angebot durchgeführt wird. Die Rückschritte beim Spracherwerb von Kindern und Jugendlichen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, müssen durch Sprachförderung z.B. per Videokonferenz oder Telefon aufgefangen werden. Viele Kinder fühlen sich u.a. durch die Kontakt-Einschränkungen und zum Teil auch Spannungen in der Familie belastet. Deshalb will die Grünen-Fraktion bei itslearning interaktive Formate für den sozial-emotionalen Austausch und Hinweise auf Hilfsangebote in kindgerechter Sprache verankert wissen.
Angesichts der massiven negativen Folgen des Lockdowns für Kinder und Jugendliche müssen die digitalen Möglichkeiten zur Abhilfe konsequent genutzt werden, betont die sozial- und jugendpolitische Sprecherin Sahhanim Görgü-Philipp: „Der mit Blick auf die Infektionszahlen nötige Lockdown verschärft die physischen und psychischen Probleme von Kindern. Der erhebliche Bewegungsmangel ist pures Gift für ihre Entwicklung. Das reicht von Übergewicht mit gesundheitlichen Folgen bis zu eingeschränkten motorischen Fähigkeiten. Der Sportunterricht muss verbindlich als Online-Angebot stattfinden. Natürlich eignet sich nicht jede Übung fürs Kinderzimmer. Aber jede Bewegung ist besser als gar keine. Auch die Sprachförderung muss digital verstärkt werden. Die Notbetreuung in Kitas und die ausgesetzte Präsenzpflicht an Schulen wirken sich gravierend auf den Spracherwerb aus. Jede Unterbrechung ist ein Rückschlag, den die Kinder nicht so schnell wieder aufholen. Das beeinträchtigt ihre Bildungschancen. Kitas und Schulen müssen für die betroffenen Kinder kontinuierliche Sprachförderung sicherstellen. Das kann z.B. durch Vorlesepat*innen oder auch kooperatives Lesetraining per Videokonferenz oder Telefon erfolgen. Nicht zuletzt belasten die Kontaktbeschränkungen, familiären Spannungen und Verunsicherungen die Kinder psychisch erheblich. Damit sie sich Hilfe holen können, muss auf entsprechende Angebote mit einer kindgerechten Kampagne auf itslearning aufmerksam gemacht werden. Die Lernplattform sollte aber auch für den interaktiven sozial-emotionalen Austausch genutzt werden, damit Kids ein Ventil für ihre Anspannung finden und den Kontakt zu anderen pflegen können.“
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