Anstatt obdachlose Menschen in Notunterkünften oder Schlichthotels unterzubringen, sollen sie gleich eine eigene Wohnung bekommen und dort betreut werden. Für dieses sog. ‚Housing First’-Pilotprojekt sind im Sozialhaushalt nun für die Jahre 2020/21 insgesamt 800.000 Euro veranschlagt. Das Geld wird für den Ankauf von Belegrechten für Wohnungen und zusätzliche Betreuungsangebote benötigt. Wie genau das ‚Housing First’-Konzept in Bremen umgesetzt wird, soll zunächst bei einer Anhörung von Fachleuten erörtert werden. In Bremen leben schätzungsweise 600 Obdachlose in Notunterkünften oder auf der Straße.
Für Thomas Pörschke, Sprecher für Obdachlosenpolitik, ist das ‚Housing First’-Pilotprojekt ein wichtiger Schritt, um obdachlosen Menschen ihre Würde zurückzugeben: „Eine eigene Wohnung, kombiniert mit Betreuung, Begleitung und Beratung – so wollen wir vielen Menschen aus der Obdachlosigkeit heraus zu einem neuen Leben verhelfen. Eine richtige Wohnung mit eigenem Schlüssel ist eine stabilere Basis als eine Notunterkunft mit unterschiedlichsten Menschen und der beständigen Angst, dass einem das wenige Hab und Gut gestohlen wird. Auf dieser stabilen Basis werden dann die anderen Probleme der Menschen wie Schulden, Arbeitslosigkeit oder Sucht angegangen. Das ‚Housing First’-Konzept hat in anderen Städten bereits Erfolge gezeigt. Umso wichtiger ist es, diesen Ansatz auch in Bremen zu verfolgen.“
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