Beschluss des Landesvorstands, 09.05.2022, gemäß dem Mitgliedervotum vom 30.04.2022
In der Landesvorstandssitzung vom 9. Mai ist der Bericht der Bildungskommission beschlossen worden. Ihr findet auf dieser Seite eine Zusammenfassung und könnt den ganzen Bericht Gerechte Bildung für das 21. Jahrhundert hier noch mal nachlesen, oder als PDF herunterladen.
Positionen und Einordnung zur Bildungspolitik von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bremen
„Bremen ist wieder Schlusslicht“, „Bremen rutscht auf den letzten Platz“: Regelmäßig schneidet Bremen im Bildungsbereich schlecht ab. Bei der Kritik am Bremer Schulsystem geht es um Unterrichtsausfall wegen fehlender Lehrkräfte, gutes inklusives Arbeiten an Schulen, fehlende Ressourcen, zu große Klassen, fehlende Zeit für wichtige pädagogische Arbeit, zu kleine Schulgebäude in schlechtem Zustand und vielfach überlastete Lehrkräfte. Außerdem sei das Abitur nichts wert
Die Corona-Pandemie oder auch der Krieg in der Ukraine sind nur weitere Herausforderungen mit denen wir in Kita und Schule konfrontiert werden.
Im Frühjahr 2021 hat es sich die Bildungskommission von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bremen zum Auftrag gemacht, über neue Ziele und Wege für eine gerechte Bildung im 21. Jahrhundert nachzudenken. Unsere Leitfrage dabei ist: Wie können wir gewährleisten, dass alle Kinder und Jugendlichen zu ihrem Recht auf gute Bildung kommen und somit auch das Vertrauen, das die Eltern Schulen geben, rechtfertigen? Denn unser Ziel ist klar: nur mit gerechter Bildung werden wir das Versprechen einer guten Zukunft für die kommenden Generationen gewährleisten können.
Wir legen mit diesem Papier einen Umriss einer (selbst-)kritischen Auseinandersetzung mit der Bildungspolitik für Bremen und Bremerhaven vor. Wir zeigen auf, wie eine zukunftsfähige Bildung aussehen kann, die Bildungsgerechtigkeit real werden lässt und blicken dafür auch über den Status quo hinaus. Wir wollen damit in einen Dialog mit den Menschen in unserem Bundesland treten.
Wir wollen gute und verlässliche KiTas für jedes Kind
Unser Ziel ist eine Komplettversorgung der über Dreijährigen und eine Versorgungsquote von 60 Prozent der unter Dreijährigen in jedem Stadtteil in Bremen und Bremerhaven. Wir streben an, dass das letzte KiTa Jahr verpflichtend für alle Kinder wird. Dafür wollen wir uns im Bund einsetzen.
Für die Übergangsphase bis zur Vollversorgung muss allen Kindern im Elementaralter von 3 bis 6 Jahren, die keinen KiTa-Platz haben, mindestens ein niedrigschwelliges Angebot frühkindlicher Bildung gemacht werden.
Weil es auf die Sprache ankommt
Jede Fachkraft in der KiTa muss Sprachexpert*in sein. Sprachbildung und Sprachförderung müssen noch größeren Raum in der frühkindlichen Bildung einnehmen. Unser Ziel ist es, dass alle Kinder bereits im Alter von viereinhalb Jahren an der Sprachstandsfeststellung teilnehmen.
Das verpflichtende KiTa-Brückenjahr für Kinder mit diagnostiziertem Sprachförderbedarf ist ein wichtiger Baustein. Es müssen genug Fachkräfte ausgebildet und vorhandene Fachkräfte in den KiTas gehalten werden. Beides geht damit einher, dass die Arbeit in KiTas attraktiv sein muss.
Zur Attraktivierung der Ausbildung wurde bereits vieles auf den Weg gebracht. Nun gilt es, die Maßnahmen zu evaluieren, das Erfolgsmodell PiA zu verstetigen und auszubauen, das Marketing für den Beruf noch zu verstärken und zusätzliche Bewerber*innen zu gewinnen. Dafür müssen wir mehr finanzielle Mittel bereitstellen.
Weil es um bessere Übergänge und Verbünde geht
Um alle Kinder bestmöglich fördern zu können, ist es wichtig, dass die Bildungsangebote von KiTas und Grundschulen eng miteinander verzahnt sind und aufeinander aufbauen, sodass für die Kinder keine Brüche entstehen, sondern eine kontinuierliche und unterstützende Förderung gewährleistet ist. Datenschutzrechtliche Bestimmungen, die auch Hürden sein können, müssen dabei im Sinne der besseren, professionellen Kooperation der Fachkräfte und Förderung der Kinder in den verschiedenen Bildungsinstitutionen ausgestaltet werden.
Wir wollen ein Recht auf hochwertigen Ganztag
Die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung ab 2026 bedeutet eine enorme Anstrengung auf politischer Ebene für Bremen und Bremerhaven. Die Ausweitung von Ganztagsgrundschulen muss mit deutlich mehr Tempo als bisher vorangetrieben werden.
Diese Fragen der konkreten Ausgestaltung von Ganztagsunterricht sind in der Verantwortung der schulischen Selbstständigkeit, die schulspezifisch demokratisch entschieden werden sollen.
Wir wollen gesunde Ernährung in KiTa und Schule
Zur gesunder Bildung gehört die Verpflegung mit ausgewogenen und nahrhaften Lebensmitteln. Ausgewogene Ernährung fördert die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und das Konzentrationsvermögen von Kindern und Jugendlichen.
Somit soll es eine selbstverständliche Verzahnung vom Essensangebot in unseren KiTas und Schulen und Bildung nachhaltiger Entwicklung (BNE) geben. Es ist uns wichtig, dass gesundes und klimafreundliches Essen auf den Tisch kommt. Das Bewusstsein dafür soll durch entsprechende Projekte (bspw. Schulgärten, gemeinsames Kochen) und Ernährungsbildung geschaffen werden.
Wir wollen körperliche und geistige Gesundheit und Schutz vor Gewalt
Wir wollen geistige, körperliche und psychische Gesundheit als zentrale Ressourcen für Leistungsfähigkeit, Lebensqualität und soziale Teilhabe stärken.
Die Corona-Pandemie hat die Herausforderungen um die Themen häusliche und sexualisierte Gewalt verschärft. Schule und Sozialarbeit müssen besser darauf vorbereitete Vertrauenspersonen für Schüler*innen stellen. Darüber hinaus müssen sie auch in der Traumabewältigung mit psychosozialer Betreuung ein Angebot schaffen.
So können wir Kinderschutz verbessern und Gewalt wirkungsvoller abbauen. Darüber hinaus brauchen wir einen zeitgemäßen, queersensiblen Sexualkundeunterricht, der auf unterschiedliche geschlechtliche Identitäten, sexuelle Orientierungen und elementare Themen wie Konsens und Einvernehmen eingeht.
Schüler*innen, die Mobbing erfahren, müssen verlässliche Unterstützungsstrukturen in den Schulen haben. Um das leisten zu können, muss die Schulsozialarbeit kontinuierlich ausgebaut werden, da die momentanen Ressourcen nicht ausreichend sind.
Wir wollen demokratische Teilhabe stärken
Die Stärkung der Demokratie ein dauerhafter und notwendiger Prozess, der grundsätzlich für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft ist. KiTas und Schulen obliegt die Aufgabe, Grundlagen für ein demokratisches Selbstverständnis von Schüler*innen zu entwickeln und demokratische Teilhabe und Selbstbestimmung erfahrbar zu machen. Daher wollen wir Kinder von Beginn an mitbestimmen lassen.
. Prozesse der demokratischen Selbstorganisation auf Klassenebene in Klassenräten und die Beteiligung an Schulentwicklungsprozessen müssen flächendeckend in allen Jahrgängen zur Selbstverständlichkeit werden. Demokratiebildung muss fächerübergreifend selbstverständlich werden.
Insbesondere die Erzieher*innen und Lehrkräfte brauchen dafür mehr Unterstützung, durch mehr demokratie-pädagogische Aus- und Fortbildungen sowie durch gezielte – auf Schüler*innenpartizipation abzielende- Schulentwicklungsberatung.
Wir wollen mit Eltern stärker zusammenarbeiten
Die Zusammenarbeit von Lehrkräften und Eltern muss mehr Raum gegeben werden, um in regelmäßigen Entwicklungsgesprächen Transparenz zur Entwicklung der Kinder herzustellen. Wir möchten Eltern, KiTas und Schulen ermutigen, über die klassische „Elternarbeit“ hinaus gemeinsam aktiv zu werden und die ganz unterschiedlichen Ressourcen, die Eltern mitbringen können, in den Schulen und KiTas zu nutzen.
Weiterhin muss die Elternbildung und -beratung gestärkt werden, um Fragen zu Bildungssystem und Erziehungsmethoden besser aufgreifen zu können.
Um Lehrkräfte bei diesen vielfältigen Aufgaben zu entlasten und die Bindung von Schule und Eltern zu stärken, muss die aufsuchende Sozialarbeit an Schulen, insbesondere in benachteiligten Stadtteilen, ausgeweitet werden.
Wir wollen selbstständige Schulen ausbauen
Wir sind davon überzeugt, dass Schulen Freiheiten im Sinne ihrer Schulgemeinschaft gut wahrnehmen können und wollen daher die Selbstständigkeit und Selbstverantwortung von unseren Schulen stärken. Handlungsspielräume umfassen beispielsweise die Möglichkeit, flexibler mit Präsenzpflicht (ab einer gewissen Jahrgangsstufe) umzugehen, Lernarrangements flexibler zu gestalten und Lernformate wie den „FREI DAY“ einzuführen, bei dem die Schüler*innen einen Tag bekommen, um eigenen Fragen und Projekten nachzugehen.
Wir wollen die Übergänge ins Berufsbildungssystem verbessern
Wir wollen, dass alle Schüler*innen bestmöglich über die vielfältigen Berufs- und Karrieremöglichkeiten, insbesondere auch in der dualen Ausbildung informiert werden. Es bedarf zusätzlicher Stellen für entsprechendes Personal und eine gezielte Personalentwicklung. Eine zielgenaue und auf die einzelnen Schüler*innen ausgerichtete Kooperation zwischen den abgebenden allgemeinbildenden Schulen und der Beruflichen Schulen ist über die bereits als obligatorisch durchzuführenden Berufsorientierung systematisch und unter Einbeziehung der ausbildenden Betriebe (weiter-) zu entwickeln.
Wir wollen Schulen in die Stadtgesellschaft und Stadtteile öffnen
Wir möchten diese Orte, Schulen mit ihren Schulhöfen und KiTas, ganz praktisch in das öffentliche Leben unserer Städte Bremen und Bremerhaven ganztägig integrieren. Wir möchten sie z.B. an Nachmittagen, Wochenenden und in den Ferien öffnen und nutzen. Hier sollen Orte der Begegnung gefördert werden, für alle im Stadtteil lebenden Menschen.
Wir wollen inklusive Schulen, in denen Kinder aufblühen und ihre Begabungen entfalten
Es ist unsere politische Verantwortung, Rahmenbedingungen zu schaffen, sodass sich in der Behörde, wie in jeder Schule und bei jeder Lehrkraft eine inklusive Haltung ausbildet.
Wir verfolgen das Ziel einer inklusiven Gesellschaft und damit auch eines inklusiven Schul- und Bildungssystems, weil es normal ist, verschieden zu sein. Gemeinsames Lernen bedeutet die Chance auf bessere Schulen und eine gerechtere, demokratischere und friedlichere Gesellschaft. Vom gemeinsamen Lernen und der konsequenten individuellen Förderung profitieren alle Schüler*innen, besonders auch leistungsstarke Schüler*innen.
Wir schaffen Rahmenbedingungen für wirklich inklusive Schulen
Inklusive pädagogische Konzepte müssen an jeder Schule, auch an Gymnasien und Schulen in freier Trägerschaft, entwickelt und umgesetzt werden. Eine tatsächlich inklusive Schullandschaft ist unser Ziel.
Langfristig wollen wir allen Menschen ein selbstbestimmtes Leben aus eigener Kraft mit einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt ermöglichen und so das System der Werkstätten überflüssig machen.
Wir wollen längeres gemeinsames Lernen ausbauen
Wir unterstützen die Kooperationen von Grundschulen mit weiterführenden Schulen im sogenannten Campusmodell und streben das gemeinsame Lernen von Klasse 1-10 an. So können Schüler*innen einfacher länger oder kürzer in einer Lerngruppe bleiben, ohne dabei aber die harten Brüche des Wiederholens oder Überspringens zu erleben und in ihrem eigenen Tempo lernen.
Wir brauchen Personal für inklusive Schulen.
Die inklusive Schule muss sich in einer ausreichenden Anzahl an entsprechend ausgebildeten Mitarbeiter*innen, aber auch in deren Vielfalt widerspiegeln. Wir wollen Leistungsbewertungen verbessern und Noten abschaffen.
Das Lernen und Arbeiten in der Schule dürfen nicht über den volkswirtschaftlichen “Wert” von Kindern und Jugendlichen bestimmen und gesellschaftliche Teilhabe muss ein Grundrecht sein – dem müssen auch Leistungsbewertungen gerecht werden. Deshalb müssen wir die Selektionsfunktion von Schulen und insbesondere von Schulnoten aufbrechen, die nicht nur Armut und Ungerechtigkeit rechtfertigt, sondern häufig auch Diskriminierung verstärkt.
Wir wollen Begabungsförderung für jedes Kind
Anstelle einer Begabtenförderung soll der Fokus an unseren Schulen auf einer Begabungsförderung liegen, damit sich die Stärken und Talente jedes Kindes oder Jugendlichen bestmöglich entfalten können.
Wir wollen diskriminierungssensible Schulen
In Bremer Bildungseinrichtungen sollen Kinder und Jugendliche gemeinsam leben und lernen können, egal ob mit und ohne Behinderungen, mit ihren Begabungen und Hochbegabungen, Jungen, Mädchen, queere Schüler*innen, ebenso Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrungen, Migrationsgeschichte, Kinder of Color, aus unterschiedlichen sozioökonomischen Verhältnissen und mit diversen Familienmodellen. Lehrkräfte müssen kompetent sein für den alltäglichen Umgang mit Diskriminierung, wie Queer-Feindlichkeit, Rassismen oder Sexismus und ihre intersektionalen Wirkungsweisen.
Jede Schule braucht eine Antidiskriminierungsstrategie, mit umfassenden, passgenauen Qualifizierungsmaßnahmen für die Kollegien. Alle Schüler*innen sollen jederzeit wissen, wie sie für sie wichtigen Themen angstfrei ansprechen können und wo sie unkompliziert und effektiv unterstützt werden.
Wir wollen Beschwerde- und Beratungssysteme ausbauen
Wir wollen wiederkehrende, verpflichtende Qualifizierungen zu Antirassismus, Antisemitismus, LGBTIAQ* und weiteren Themen der Antidiskriminierung für alle Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeitenden sowohl in den Schulen, als auch in den KiTas ausweiten.
Gleichzeitig sollen schulübergreifend niederschwellige, externe Beratungs- und Beschwerdestrukturen geschaffen werden. Auch Schulpersonal macht Rassismuserfahrungen – dagegen braucht es eine bessere Zusammenarbeit mit zuständigen Stellen wie der Landesantidiskriminierungsstelle (LADS) und Antidiskriminierung in der Arbeitswelt (ADA) und die dauerhafte Arbeit an Strukturen.
Wir brauchen diskriminierungssensibles Lernmaterial
Lehrpläne sind auch im Hinblick auf Diskriminierungssensibilität und geschichtliche Kontinuitäten von Unterdrückung und Diskriminierung wie Kolonialismus kritisch zu beleuchten und anzupassen. Demokratie und Menschenrechte müssen als Querschnittsthemen in jedem Unterrichtsfach und in Projekten ihren Platz finden.
Wir setzen uns für regelmäßige verpflichtende Fort- und Weiterbildung, sowie die Etablierung einer Feedback-Kultur zwischen allen Akteur*innen ein.
Ebenso sind vielfältige, externe Expert*innen in den Unterricht einzubeziehen, damit auch Nischenthemen der Antidiskriminierung ihren Platz finden und Menschen mit unterschiedlichen Diskriminierungserfahrungen auch aus der Betroffenenperspektive Schüler*innen stärken und zum Vorbild werden können.
Wir wollen Mehrsprachigkeit fördern, weil sie eine Stärke ist
Das Beherrschen mehrerer Sprachen stellt eine besondere Kompetenz dar, die häufig in Schulen verkannt und zu wenig im Sinne der Entwicklung von Kindern genutzt wird. Deshalb braucht es verstärkt Konzepte, diese Mehrsprachigkeit besser in Schulen zu nutzen. Ein Weg kann die verstärkte Integration vieler Sprachen in Lehr- und Stundenpläne sein, was auch das Absolvieren von Abschlüssen in möglichst vielen Sprachen beinhaltet.
Wir setzen Standards für digitale Schulen, die Technik und Wandel verstehen
IT-Ausstattung müssen verlässlich und mit einem professionellen Support bereitgestellt werden. Schulen und Lehrkräfte benötigen Unterstützung für dauerhafte und kontinuierliche Schul- und Unterrichtsentwicklungsprozesse zur Etablierung veränderter schulinterner Curricula, pädagogisch-didaktischer Beratungsprozesse, Datennutzung die fächerübergreifende Implementation des Lernens mit und über Medien.
Inhaltlich sind Kompetenzen wie der Umgang mit dem Internet (Recherche, kritischer Umgang mit Quellen, Sicherheit im Netz) oder der Umgang mit Text- und Datenverarbeitungsprogrammen die Grundkompetenzen des 21. Jahrhunderts, die alle Schüler*innen ihrer Schulkarriere lernen sollten, aber auch Grundkenntnisse des Programmierens sind wichtig für das bewusste Bewegen im digitalen Raum.
Wir wollen Lernen für die Zukunft fördern: Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
Wir wollen Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) als Grundpfeiler unseres Bildungssystems etablieren. Durch die fächerübergreifende, interdisziplinäre Auseinandersetzung mit Themen werden Schüler*innen auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet.
Junge Menschen werden dazu befähigt, Zukunft zu gestalten, indem sie Verknüpfungen herstellen zwischen den eigenen Erfahrungswelten und den behandelten Themen, die sich an großen globalen Herausforderungen orientieren, wie der Klimakrise, Frieden und Menschenrechten.
Wir wollen gute Personalentwicklung
Für eine vorausschauende Personalentwicklung braucht es eine regelmäßig aktualisierte Personalbedarfsprognose, die alle pädagogischen Professionen an Schulen einbeziehen und in Abstimmung der verschiedenen Akteure (Hochschulen, Berufsbildende Schulen, LIS und Behörde und Schulen) erstellt werden muss.
Zu einem attraktiven Arbeitsplatz und einer qualitativen Entwicklung von Schule gehört auch ein gutes Konzept für die kontinuierliche Professionalisierung des pädagogischen Personals. Dazu gehören regelmäßige Fort- und Weiterbildung.
Wir brauchen vielfältiges und multiprofessionelles Personal
Die Vielfalt von Kindern und Jugendlichen an einer inklusiven Schule braucht ein vielfältiges, multiprofessionelles Personal.
Es muss daher zur Selbstverständlichkeit in Kollegien werden, Unterricht und Schulalltag im Team zu planen und zu gestalten, Fallbesprechungen durchzuführen und dadurch jedem Kind oder Jugendlichen die notwendige Förderung zukommen zu lassen.
Wir wollen die Professionalisierung von Lehrkräften stärken
Zu einer guten Ausbildung gehören die reflektierende Auseinandersetzung mit der Berufsrolle und dem Berufsbild, mit multiprofessioneller Teamarbeit und dem Umgang mit der Vielfalt der Kinder und Jugendlichen und ihrer Lebenswelten.
Wir müssen Schulleitungen von ihren Verwaltungsaufgaben entlasten. Schnellstmöglich müssen daher Schulleitungen an allen Schulen Verwaltungsleitungen an die Seite gestellt werden. Für Schulleitungen sollte es außerdem keine Unterrichtsverpflichtung mehr geben.
Wir wollen über die Arbeitszeit von Lehrkräften sprechen
Lehrkräfte verbringen sehr viel Zeit mit aufwendiger Unterrichtsvor- und -nachbereitung. Durch Schulentwicklungsprozesse und Fortbildung, bessere Teamarbeit, neue Prüfungsformate und kreative Formen der Leistungsnachweise gibt es hier Möglichkeiten, Arbeitszeit anders zu verteilen.
Langfristig halten wir eine andere Definition von Lehrerarbeitszeit für sinnvoll: eine nach Zeitstunden festgelegte Wochenarbeitszeit,.
Wir wollen Schulbau verbessern
Unsere Lernorte müssen sich auch baulich verändern. Durch neue flexible Klassenräume, die im Handumdrehen durch Trennwände aufgeteilt werden können, können auch andere pädagogische Konzepte in die Realität umgesetzt. Wer mit dem Klimawandel umgehen soll, muss auch ein neues Verhältnis zur Natur haben. Deswegen bekommen Schulräume, die eine schnelle Öffnung in den Außenbereich ermöglichen, eine völlig neue Rolle.
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