Die Grünen-Fraktion drängt darauf, die Aufklärung zu Corona-Infektionen und zum Impfen in Stadtteilen mit deutlich höheren Inzidenzen zu verstärken. Die zielgenaue Direktansprache der Menschen muss weiter ausgebaut werden – mehrsprachig und kultursensibel. Aber auch die Betriebsärzt*innen im Niedriglohnsektor sollten mit Blick auf die Gruppe der besonders betroffenen Arbeitnehmer*innen beim Impfen verstärkt einbezogen werden.
Dazu erklärt die stellv. Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin Sahhanim Görgü-Philipp: „Benachteiligte Stadtteile haben im Vergleich höhere Inzidenzen, weil sich die Menschen schlechter vor einer Ansteckung schützen können. Ein Großteil lebt in beengten Verhältnissen und kann nicht im Homeoffice arbeiten. Zugleich wissen wir durch die Quartiersmanager*innen und Gesundheitsfachkräfte vor Ort, dass gerade in Stadtteilen mit hoher Inzidenz die Skepsis gegenüber der Impfung besonders groß ist. Wir müssen hier dringend ansetzen und mit mobiler und mehrsprachiger Beratung mehr Aufklärungsarbeit rund ums Impfen leisten. Dies muss kultursensibel erfolgen, um zu den Menschen durchzudringen. Viele Akteure in den Stadtteilen wie z.B. auch die Offene Jugendarbeit müssen bei der Aufklärungskampagne aktiv mit einbezogen werden. Die persönliche Aufklärung durch Menschen, denen man vertraut, sind wirksamer als ein weiterer Info-Zettel an der Pinnwand im Supermarkt. Der Einsatz von Gesundheitsfachkräften ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Diese aufsuchende Arbeit muss ausgeweitet werden. Außerdem muss schon jetzt die Impfstrategie für die Zeit nach der Aufhebung der Priorisierung weiterentwickelt werden.“
Die gesundheitspolitische Sprecherin Ilona Osterkamp-Weber ergänzt: „Es profitieren alle davon, wenn wir schnell eine hohe Impfquote in den Bevölkerungsteilen erreichen, die bisher unter besonders hohen Infektionszahlen leiden. Wir sollten mit Impfmobilen direkt in die besonders stark belasteten Quartiere gehen. Auch die Betriebsärzte und Betriebsärzt*innen im Niedriglohnsektor müssen in die Pflicht genommen und unterstützt werden. Das mindert nicht nur das Ansteckungsrisiko am Arbeitsplatz, sondern kann auch Lücken in der hausärztlichen Versorgung der benachteiligten Stadtteile ausgleichen.“
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