Als historisch und starkes Signal für die Freiheitsrechte der jüngeren Generation bewertet die Grünen-Fraktion die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zum Klimaschutzgesetz vom Donnerstag. Die Karlsruher Richter*innen haben das Gesetz in Teilen für verfassungswidrig erklärt, weil ausreichende Vorgaben für die Emissionsminderung ab 2031 fehlen. Die Entscheidung ist nicht nur eine herbe Klatsche für die Bundesregierung, sondern hat auch Auswirkungen auf Bremen: Hier muss sich die Enquetekommission demnach auf konkrete Klimaziele und Reduktionspfade der CO2-Emissionen verständigen.
Dazu erklärt der klimapolitische Sprecher Philipp Bruck: „Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist historisch. Es stellt klar, dass sich aus Artikel 20a des Grundgesetzes eine Verpflichtung zu Klimaschutz und Klimaneutralität ergibt. Dass die Freiheit von heute zur Freiheit von morgen ins Verhältnis gesetzt werden muss. Dass Belastungen nicht unzulässig auf zukünftige Generationen verschoben werden dürfen. Das ist eine Klatsche für die Bundesregierung und ein riesiger Erfolg für junge Menschen überall auf der Welt, die sich stark für Klimaschutz einsetzen, aber deutlich stärker von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.“
Die Entscheidung setzt Philipp Bruck zufolge auch die Bremer Politik unter Zugzwang: „Das Verfassungsgericht macht sich mit dem Beschluss den Budgetansatz zu eigen und verweist auf die Treibhausgasbudgets des Sachverständigenrats für Umweltfragen, die erklären, wie viel CO2 Deutschland noch ausstoßen darf. Es erklärt, dass Politik hier zwar Entscheidungsspielraum hat, aber dem auch klare Grenzen gesetzt sind: Die Last der Emissionsminderung darf nicht unzulässig in die Zeit nach 2030 verschoben werden. Das hat auch Auswirkungen auf die Bremer Politik. In der Enquetekommission ist es bislang nicht gelungen, ein Klimaziel festzulegen. Jetzt sind wir aufgefordert, uns auf Klimaziele und Reduktionspfade zu verständigen, die diesem Budgetansatz gerecht werden. Im Wissen um die dramatischen Folgen für zukünftige Generationen hat sich die rot-grün-rote Regierung ein Klimaziel von minus 80 Prozent bis 2030 gegeben. Dieses Ziel ist aber noch nicht hinreichend mit Maßnahmen hinterlegt und finanziert. Auch hier setzt uns die klare Positionierung des Bundesverfassungsgerichts unter Zugzwang.“
Neuste Artikel
Fraktion
Grüne begrüßen Aufwertung des Domshofs und fordern Parkkonzept für Fahrräder in der Innenstadt
Die Grüne Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft unterstützt eine Weiterentwicklung des Domshofs und begrüßt daher viele Elemente des Siegerentwurfs zur Gestaltung des Platzes, den das Wettbewerbsverfahren hervorgebracht hat. „Die Errichtung eines Genusspavillons in Holzbauweise, die Schaffung dezenter Entwässerungsfugen, die Pflanzung zusätzlicher Bäume und neue kleinteilige Sitzgelegenheiten tragen zur Aufwertung des Platzes bei“, findet Bithja Menzel,…
Faktion
Grüner Austausch in Lilienthal: Für enge Abstimmung mit Niedersachsen beim Hochwasserschutz
Die Bürgerschaftsfraktion der Bremer Grünen hat in dieser Woche Bremens Nachbargemeinde Lilienthal, deren grünen Bürgermeister Kim Fürwentsches und die Grünen-Gemeinderatsfraktion besucht, um mögliche Konsequenzen aus der Hochwasserlage zu besprechen, die Lilienthal und die Bremer Ortsteile Borgfeld und Timmersloh zum Jahreswechsel besonders extrem betroffen hatte. „Uns ist dabei vor Ort an der Landesgrenze zwischen Niedersachsen und…
Fraktion
Zukunftsweisendes Bauen erleichtern
Grüne Bürgerschaftsfraktion veröffentlicht Positionspapier zu Baustandards in der Innenentwicklung Die Grünen-Bürgerschaftsfraktion hat ein Positionspapier zur Erleichterung zukunftsweisenden Bauens veröffentlicht. Bithja Menzel, Sprecherin der Grünen für Bau und Stadtentwicklung, hat gemeinsam mit Expert*innen aus der Architektur- und Baubranche sowie Mitgliedern der Landesarbeitsgemeinschaft Stadt- und Regionalentwicklung der Grünen „7 Ideen für zukunftsweisendes Bauen“ entwickelt und bringt diese…
Ähnliche Artikel
Klimaschutz
Nach jahrelangem Kampf: Bremer Grüne feiern den Ausstieg aus der Atomenergie
Am 15.04. steigt Deutschland aus der Atomkraft aus – und damit endgültig ein ins Zeitalter sicherer und bezahlbarer erneuerbarer Energien. Das ist ein Schritt, für den wir Grüne uns jahrzehntelang eingesetzt haben. Die Bremer Grünen setzen auch in Zukunft auf erneuerbare Energien. Nur so ist es möglich, Bremen bis 2038 klimaneutral zu machen. Grüne Spitzenkandidatin…
Klimaschutz
Hochwasserschutz Neustadt: Menschenschutz muss oberste Priorität haben
Am linken Weserufer muss der Deich erhöht werden, um die Menschen in der Neustadt auch in Zukunft vor Katastrophen zu schützen. Nun bringt die Linkspartei die Debatte um die sogenannte Stadtstrecke erneut auf die Tagesordnung. So kommentieren die GRÜNEN-Landesvorstandssprecher*innen die Blockadehaltung der Linkspartei.
Klimaschutz
Bremen hat jetzt eine Klimaschutzstrategie 2030
Es ist endlich so weit. Der Bericht der Klima-Enquetekommission ist am Freitag beschlossen worden. Damit hat Bremen nun eine Klimaschutzstrategie bis 2030 vorgelegt. Und nicht nur irgendeine Strategie, sondern die wohl ambitionierteste im bundesweiten Vergleich. Was ist daran so besonders? Der Enquete-Bericht hinterlegt ambitionierte Klimaziele mit einem Maßnahmenkatalog, der diese Ziele auch tatsächlich erreichen kann….