Die rot-grün-rote Koalition will zum neuen Kindergartenjahr ab August 2020 eine Bildungsprämie für die Ausbildung zur Erzieher*in einführen. Vorgesehen ist zunächst eine monatliche Zahlung von 300 Euro. Ab dem Ausbildungsjahr 2021/22 soll die schulische Ausbildung dann praxisintegriert gestaltet werden und die Bildungsprämie auf das BAFöG-Niveau angehoben werden. Das Vorhaben wurde heute in der Bildungsdeputation vorgestellt. Die bezahlte Erzieher*innen-Ausbildung soll mehr Frauen und Männer für diesen Beruf gewinnen, so die kinderpolitische Sprecherin Solveig Eschen, und zudem ein Zeichen der Wertschätzung sein: „Mit der Bildungsprämie machen wir einen großen Schritt hin zur bezahlten Ausbildung für Erzieher*innen. Dabei geht es nicht allein darum, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Die Frauen und Männer, die sich täglich in den Kitas um unsere Kinder kümmern, verdienen mehr Anerkennung und Wertschätzung. Eine bezahlte Ausbildung ist der Startpunkt dafür. Der nächste Schritt ist, die Ausbildung praxisintegriert durchzuführen und auf BAFöG-Niveau zu bezahlen. In der frühkindlichen Bildung konkurriert die Stadt auf dem Ausbildungsmarkt mit diversen anderen Angeboten. Dass bisher ausgerechnet jene, die unsere Kinder in den prägenden ersten Lebensjahren begleiten, keine finanzielle Vergütung in der Ausbildung dafür erhalten, ist nicht länger vermittelbar. Zum eigenen Lebensunterhalt während der Ausbildung beitragen zu können ist das Mindeste, was wir diesen jungen Menschen ermöglichen müssen.“
Um mehr Personal in die Kitas zu bekommen, hatte die Bildungsdeputation bereits im Dezember ein Quereinsteiger*innen-Programm befürwortet. Damit werden kurzfristig Fachkräfte mit berufsnahen Abschlüssen für die Kindertagesbetreuung gewonnen und systematisch weiterqualifiziert. Die erste Klasse ist bereits im Februar dieses Jahres beim Paritätischen Bildungswerk mit 24 Schüler*innen an den Start gegangen. In diesem Jahr sollen noch zwei weitere Schulungsgänge starten, um insgesamt 72 zusätzliche Fachkräfte für die Kitas zu gewinnen. „Ich bin ein Fan des Quereinstiegs. Werden Auswahl der Bewerber*innen und die Qualifizierung sorgfältig durchgeführt, ist das eine Bereicherung für die Kitas. Dafür ist das Paritätische Bildungswerk ein starker Partner“, so Solveig Eschen.
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